Wasserkraft


Im Kraftwerk Farchant werden 25 % der benötigten Energie mit Wasserkraft erzeugt. Auf den nächsten Seiten wollen wir Ihnen einen kurzen Einblick in die Welt der Wasserkraft geben.
 
Je nach Betriebsweise unterscheidet man verschiedene Arten von Wasserkraftwerken:
 
Das Kraftwerk Farchant verfügt über eine Laufwasser-Anlage, die durch eine Kaplan-Turbine angetrieben wird.
 

Laufwasserkraftwerke 

Die Wehranlage des KWF
Der größte Teil der in Deutschland aus Wasserkraft erzeugten Energie entfällt auf die 585 Laufwasserkraftwerke, die über eine installierte Leistung von etwa 2.600 MW verfügen.
Bei Laufwasserkraftwerken wird die Kraft des fließenden Wassers von Flüssen in elektrische Energie umgewandelt. Laufwasserkraftwerke haben einen sehr hohen Wirkungsgrad, denn etwa 94 % der zugeführten Energie kann in Elektrizität umgewandelt werden.
Im Kraftwerk Farchant wird mittels der Wehranlage ein Teil des Loisachwassers über einen Kanal abgeleitet.
 
Die Turbine und der Generator des KWF
 
Das Wasser strömt durch die Kaplan-Turbine im Maschinenhaus, die ihrerseits den Generator zur Stromerzeugung antreibt.
Die Stromerzeugung ist vom momentanen Zufluss und der Fallhöhe abhängig. Bei Hochwasser sinkt die Fallhöhe, da der Wasserspiegel auch unterwasserseitig ansteigt. Leider sind der Bedarf an elektrischer Energie und die Wasserführung der Flüsse gegenläufig, das heißt, im Winter, in der Zeit des höchsten Energiebedarfs, ist die Wasserführung meist geringer als im Sommer.
Bei Laufwasserkraftwerken ist eine Steuerung des Wasserdurchflusses in Abhängigkeit des Elektrizitätsbedarfs meist nicht üblich. Sie werden in der Regel rund um die Uhr betrieben und geben ihren Strom zur Deckung der Grundlast ins Netz der öffentlichen Stromversorgung.
 

Speicherwasserkraftwerke

Bei Speicherwasserkraftwerken wird das Wasser in hochgelegenen Seen bzw. Stauseen gespeichert und von dort über Druckrohrleitungen oder Druckstollen den Turbinen des niedriger gelegenen Krafwerks zugeführt.
Diese Kraftwerke sind in der Regel nicht für den Dauerbetrieb gedacht, sondern zur Deckung von Spitzenlasten, da nur eine begrenzte Wassermenge vorhanden ist.
 

Pumpspeicherkraftwerke 

Im Pumpspeicherkraftwerk wird wie beim Speicherwasserkraftwerk die elektrische Energie durch fallendes Wasser aus einem höher gelegenen Speichersee gewonnen.
Allerdings wird zu diesem Zweck, Wasser aus einem tiefergelegenen Becken (in der Regel einem natürlichen Gewässer), mit elektrischer Energie hochgepumpt. Dies ist auf den ersten Blick widersprüchlich, da es ja so ist, daß die zum Pumpen verwendete Energie größer ist, als die hinterher wieder erzeugte.
Trotzdem steckt hinter diesem Vorgang ein Gedanke, der Sinn macht. Denn zum Hochpumpen des Wassers werden in Zeiten geringen Strombedarfs (z.B. Wochenende, Nacht) die nicht ausgelasteten Kapazitäten der Grundlastversorgung, die nicht abgeschaltet werden können verwendet.
Auch finanziell ist dieser Aufwand rentabel, denn man veredelt billigen Nachtstrom zu teurem Tagstrom.